Legasthenie
Welche Anzeichen deuten auf eine Legasthenie hin?
- Das Kind spricht schneller als es handelt.
- Erhöhte Kreativität
- Durcheinanderbringen von richtungweisenden Wörtern, z.B. hinauf/hinunter, innen/außen
- Problem beim Unterscheiden von links und rechts
- Probleme beim Erlernen von Kinderliedern, beim Reimen von Wörtern
- Schwierigkeiten beim Binden von Schuhbändern, Ball fangen, Seilspringen
- Schwierigkeiten beim Lernen des Lesens und Schreibens
- Das Kind krabbelte nicht oder nur wenig ausgiebig
- Vertauschen von Zahlen und Buchstaben, z.B. 16 für 61; b für d
- Schwierigkeiten beim Behalten des Alphabets, beim Multiplizieren und im Erinnern von Reihenfolgen - z.B. der Tage der Woche, der Monate des Jahres und der Jahreszeiten
- Unaufmerksamkeit
- Frustration, die zu Verhaltensproblemen (Sekundärlegasthenie) führen kann
Wie kann eine Legasthenie festgestellt werden?
Da die Ursachen für Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen vielfältig sein können, ist eine qualifizierte und gründliche Diagnostik notwendig. Neben dem genauen Erfassen des Entwicklungsstandes der Lese- und Rechtschreibkompetenz oder der mathematischen Fähigkeiten verschaffe ich mir genaue Kenntnisse über grundlegende Bereiche der Wahrnehmung, Konzentration und Aufmerksamkeit. Es soll geklärt werden, ob eine Legasthenie, eine erworbene Lese- Rechtschreibschwäche oder Rechenschwäche vorliegt. Gleichzeitig wird abgeklärt, ob Sekundärproblematiken, (z.B. seelische Entwicklungsstörungen) eingetreten sind.
Ausgehend von den Stärken des Kindes entwerfe ich über die qualitative Auswertung der Erkenntnisse einen Förderplan, der sich an der Gesamtpersönlichkeit des betreffenden Kindes orientiert.
Bei einem späteren Training wird die Eingangsdiagnostik durch fortlaufende Lernerfolgskontrollen ergänzt.
Zur Diagnostik gehören:
- Ein ausführliches Gespräch mit dem Kind und seinen Eltern
- Informelle Fehleranalyseverfahren
- Standardisierte Testverfahren (z.B. Dyslexia Screening Verfahren)
- Eine detaillierte Auswertung
- Ein Förderplan (Trainingsplan)
Wie kann eine Legasthenie behandelt werden?
Auf der Grundlage der pädagogischen Förderdiagnose erstellen wir den individuellen Trainingsplan. Der erste und wichtigste Schritt ist die Schubumkehr, darunter verstehen wir das Stoppen der Misserfolgsspirale und den Wiedereinstieg in die Erfolgsspirale.
Diese Schubumkehr wird eingeleitet durch:
- kleine Erfolgserlebnisse
- Ausrichtung auf das Positive
- positiven Selbstdialog
- Ermutigungsstrategien
- positive Fehlerkorrektur u.a.m.
Nur wenn das Kind zumindest einen "Schimmer von Licht am Ende des Tunnels" erkennen kann, wird es auch den Mut und die Kraft aufbringen, seine Verweigerungshaltung aufzugeben.
Zielrichtung des Trainings
Das Ziel der Trainingsarbeit ist, dass die Eltern und das Kind mit der Legasthenie/Dyskalkulie möglichst rasch eigenverantwortlich umgehen können.
Deshalb sind die Trainingseinheiten (1 x 60 Min. / Woche) unterteilt:
- 45 Min. arbeite ich mit Ihrem Kind alleine und
- 15 Min. mit Ihnen und Ihrem Kind.
Sie und Ihr Kind erhalten Hinweise für die weitere Arbeit zu Hause. Es ist ein tägliches Training erforderlich.
Die Trainingsschwerpunkte
- Aufmerksamkeitstraining
- Konzentration,
- Stärkung des Selbstvertrauens,
- Selbstmotivation,
- Selbstorganisation,
- mentale Beherrschung der Aufgabensituation, u.a.m.
- Funktionstraining
- Training der differenzierten Wahrnehmungsfunktionen,
- Optische Wahrnehmung,
- Akustische Wahrnehmung,
- Raumorientierung und Körperschema
- Symptomarbeit
- systematische Abarbeitung der in der Symptomanalyse erfassten Fehlergruppen,
- Lern- und Arbeitstechniken, die auf den Stärken des Kindes aufbauen